Info für Unternehmen
Wie kommen Unternehmen zu einem Gleisanschluss?
Ein erstes Beratungsgespräch bietet sich an
Für interessierte Unternehmen, die nach einem eigenen Anschlussgleis streben, bietet sich ein erstes Beratungsgespräch an. Dafür empfehlen sich z.B. ein „Anschlussbahn-Coach“ oder ein direkter Anruf bei der ERFA Gleisanschluss. Empfohlen wird ein Ansprechpartner wie ein Ingenieurbüro während der gesamten Planungs- und Bauphase zur Unterstützung. Dies ist unabhängig davon, ob ein neuer Gleisanschluss geplant oder ein bereits vorhandener reaktiviert werden soll. Grundsätzlich müssen folgende Schritte durchgeführt werden, bevor ein Gleisanschluss mit Verkehren starten kann:
Prüfung der Mengen und logistischen Prozesse:
Bevor ein Gleisanschluss geplant werden kann, muss zunächst geprüft werden, ob dieser für das Unternehmen überhaupt sinnvoll ist. Dabei wird neben der technischen auch der bahnbetriebliche und logistische Aspekt betrachtet. Die zu transportierenden Mengen spielen dabei eine entscheidende Rolle.
Standortsuche des Gleisanschlusses:
Befindet sich eine Ladestelle in der Nähe oder wo ist ein neuer Gleisanschluss bahntechnisch und bahnbetrieblich möglich?
Prozess-/ und Infrastrukturoptimierung:
Sowohl für bestehende, als auch für geplante Gleisanschlüsse müssen die Kosten bezüglich Infrastruktur und Betrieb betrachtet werden. Durch Investitionen in die Infrastruktur können Kosten auf der „letzten Meile“ gespart und Kapazitäten gesteigert werden.
Gesetzliche Prüfung des Gleisanschlusses & rechtliche Voraussetzungen:
Entspricht der Gleisanschluss den gesetzlich vorgegebenen Richtlinien? Welche Mängel gibt es und wie lassen sie sich beseitigen? Für diese und weitere rechtliche Fragen sollten Rechtsanwälte für Eisenbahnrecht eingeschaltet werden.
Konkreter Verlagerungsprozess & Wahl des Rangiermittels:
Wie wird mein geplanter Transport tatsächlich auf die Schiene verlagert und wie sehen die zukünftigen Prozesse aus? Zudem können durch die Wahl des passenden Rangiermittels zum Gleisanschluss Kosten eingespart werden.
Förderanträge, Erfahrungsaustausch und Schulungen:
Für die Realisierung eines Projektes stehen immer wieder Fördergelder zur Verfügung, die genutzt werden können. Mit der aktuellen Gleisanschlussförderrichtlinie können bis zu 50% der Investitionskosten gedeckt werden. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit Schulungen für das Personal durchzuführen, um das Sicherheitsverhalten zu steigern und die Zulassung zum Betrieb zu erhalten. Dazu existieren Erfahrungsaustauschgruppen, wie die ERFA Gleisanschluss, bei der nur Gleisanschließer vertreten sind und sich gegenseitig durch ihre selbst gemachten Erfahrungen unterstützen und beraten können.
Inbetriebnahme (Dauer von Planung bis zur Realisierung):
Vom ersten Schritt der Planung bis zur Inbetriebnahme des Gleisanschlusses kann einige Zeit vergehen, wie bei allen Bauvorhaben. Als Orientierung für die Dauer eines solchen Projektes, sei der Neubau eines Gleisanschlusses für ein Werk in Bremen-Sebaldsbrück genannt. Diese betrug ca. 2 Jahren.